Manieren beim Pferd - so angenehm

Manieren beim Pferd sind essentiell für ein geordnetes und harmonisches Miteinander. Im englischen Sprachgebrauch ist es üblich die „manners“ eines Pferdes zu analysieren. Ich höre heute noch die Worte der Lady, bei der ich in Neuseeland gearbeitet habe: „This horse has good manners, what a great horse!“ Gut erzogene Pferde machen einfach Spaß!

 

Das Wort  „Manieren“ wird von uns leider oft, teils auch unbewusst, als negativ angesehen, weil es mit Worten wie „Zwang“ und „Unterdrückung“ assoziiert wird. Wenn das der Fall sein sollte, dann sollte man seine Vorstellung von Manieren überdenken, denn sie sind alles andere als negativ.

 

Gute Manieren sind ja schließlich auch ein Bonus, der einem als Mensch zu Gute kommt. Menschen mit guten Manieren empfinden wir als angenehmen. Genauso ist das bei unserem Pferd. Gute Manieren machen unser Pferd „angenehmer“.

 

Gute Manieren sollten erkannt und geschätzt werden, schlechte Manieren sollten durch Übung und Konsequenz korrigiert werden.

 

WICHTIG: Gute Manieren sind nicht gleich zu setzen mit permanenter Kontrolle! Gute Manieren bedeuten ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Situation oder eine Antwort zu bekommen, wenn man um etwas bittet.

 

Antwortet das Pferd nicht auf meine Bitte hin oder verhält es sich unangemessen in einer bestimmten Situation, so ist immer zuerst nach dem WARUM zu suchen.

 

Da gibt es dann folgende Möglichkeiten:

 

1.       Das Pferd ist durch andere Einflüsse dazu veranlasst nicht zu gehorchen (Bremsen/Fliegen, Angst, 

          Unsicherheit  etc…)

2.       Das Pferd versteht die Frage nicht

3.       Die Frage wird falsch gestellt

4.       Die eigene Inkonsequenz (heute verlang ichs, morgen nicht, dann verlang ichs wieder – ein

          bisschen)

 

Seid deutlich und fair.

 

BEISPIELE guter Manieren

 

•           Stehen bleiben (wichtig beim Putzen, Satteln, Aufsteigen,…)

•           Kopf senken (wichtig beim Aufhalftern und Auftrensen)

•           Sich überall berühren lassen (wichtig beim täglichen Check-up)

•           Dem Druck weichen/nachgeben (Kontrolle der einzelnen Körperteile)

•           Intimbereich wahren (Pferd hält Abstand zB beim Führen)

•           Sich führen lassen (Pferd folgt und läuft nicht vorneweg